Aktuelle Ausstellung

Reclaim the Streets

– die Wiederaneignung des öffentlichen Raums durch Kunst:

Finissage
19.4.2024,
ab
19 Uhr

Bunt statt Grau, Farbe statt Beton, Sinnsprüche statt leerer Fassaden, legal, illegal, scheißegal – all das ist Programm von Street Art. Graffitis, Tacks, Schablonenkunst und vieles mehr prägt immer mehr das Stadtbild, zur Freude der Einen, zum Leidwesen der Anderen, die nicht alles, was auf ihre Mauern und Wände gesprayt wird, als wirkliche Verschönerung begreifen. So bleiben Street Art und ihre Schwester, die Urban Art, umstritten und wie jede Kunst: Geschmackssache.

Die Werke der ab dem 23. Februar im gausz versammelten Künstler:innen, vier aus Hamburg, zwei aus dem Köln-Bonner Raum, sind häufiger im Straßenbild, ihrer Heimatstädte als in Galerien zu sehen. Umso mehr freuen wir uns, ein halbes Dutzend Künstler:innen, die die Streetart- und Urban Art-Szene Hamburgs oder ihrer Heimatstädte entscheidend prägen, im gausz präsentieren zu können.

Die Ausstellung wird bis zur Finissage am 19. April 2024 mittwochs und donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr – nach Vereinbarung – sichtbar sein.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Zu Beginn jeder Ausstellung findet eine Vernissage statt, am Ende eine Finissage – jeweils freier Eintritt.

In der Zwischenzeit (zumeist 6 bis 8 Wochen) ist jede Ausstellung mittwochs und donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr – nach Absprache – zu besichtigen.

Ausstellungskontakt:
Marco Carini

Mit dabei sind:

BESTE
Die Kunst von BESTE bereitet ein ähnlich gutes Gefühl wie der erste Happen Eis im Sommer. Und genau das ist auch der primäre Beweggrund des Künstlers: Menschen, die seine Kunst entdecken, sich an ihr erstes Eis in ihrer Kindheit zurückerinnern zu lassen. So kreiert er kleine, humorvolle Figuren und installiert sie im öffentlichen Raum. Insbesondere lassen sich seine comichaften Eis-Charaktere aus Polystyrol in ganz Hamburg entdecken und haben längst Eingang in etablierte Galerien wie die Affenfaust gefunden. Aber auch andere Dinge des Alltags und der Schriftzug “BESTE” schmücken einige Hausfassaden. Neben Polystyrol experimentiert BESTE auch mit Medien wie Holz, 3D-Druck und Metall.

DROPIX
DROPIX ist ein Street Art-Künstler und Illustrator aus Bonn. Inspiriert durch die Comic-Charakter von früher, interpretiert er – aufgewachsen in den achtziger Jahren – die Helden seiner Kindheit um und setzt sie humorvoll und gleichzeitig kritisch auf der Straße neu in Szene. „Mit fünf Jahren begann ich die Welt, so wie ich sie sah, auf Papier zu zeichnen”, erinnert sich DROPIX an den Anfang seiner “Karriere”.

Marambolage
„Wer das Innere Kind lebt, vergisst niemals was wirklich wichtig im Leben ist.“, sagt MARAMBOLAGE, die mit ihren verspielten leuchtenden Arbeiten, genau dieses Kind in uns allen wecken möchte.

Meistens findet man sie in ihrem Artstudio, der „Zauberei“ auf St. Pauli. Dort lässt sie neue Werke entstehen, die zu einem positiveren Sein, einem verständnisvollen Miteinander und einem liebevolleren Umgang mit unserem Planeten inspirieren. Marambolage arbeitet mit den unterschiedlichsten Materialien oder Dingen, die sie auf den Straßen findet. Hinter ihren farbintensiven und auf den ersten Blick unbeschwert wirkenden Arbeiten verstecken sich meist gesellschaftlich relevante Themen.

Seit 2018 präsentiert sie die Vielfältigkeit ihrer Kunst auch als Viva con Aqua AllStar bei der MillerntorGallery. Grossinstallationen, interactive Murals, flauschige 3D Objekte oder umgestaltete Einrichtungsgegenstände.
Verschiedenste Galerien zeigen ihre Gefühls beladenen Werke. In der Affenfaustgalerie bespielte sie unter anderem mehrmals das Knotenpunkt Festival. Für das gausz schuf sie nun exklusiv in diesem Jahr eine Serie „reflektierender Kunstwerke“, die ihre unverwechselbare künstlerische Handschrift tragen.

Neal
Es gibt wohl kaum einen Street Art Künstler, der in Hamburg so aktiv auf der Straße unterwegs ist, wie Neal. Mit Stencils an ausgewählten Orten kommentiert der Hamburger Künstler Themen, die gerade aktuell sind, oder reagiert auf das allgemeine Leben in der Stadt – meistens mit einem Augenzwinkern und einer ordentlichen Portion Humor. Seit über zehn Jahren – seit 2013 genau – ist der Hamburger Künstler NEAL auf den Straßen unterwegs, ohne dass ihn jemals jemand zu Gesicht bekommen hat – das gilt auch für das gausz-Team.

Mit pointierten Stencil-Graffitis macht er die ganze Stadt zu einer großen Ausstellung.
Aufmerksamkeit erregte der Künstler (oder verbirgt sich hinter Neal eine Künstlerin?), als er im Dezember 2021 ungefragt auf der Außenwand der Hamburger Kunsthalle ein Stencil anbrachte: In Anlehnung an das bekannte Ölgemälde „Flucht vor der Kritik“ aus dem Jahr 1874 des spanischen Malers Pere Borrell del Caso, auf dem ein Junge aus dem Bilderrahmen klettert, steigt beim Stencil Piece von Neal gerade ein Mensch mit Sturmhaube aus dem Museum. Der Kunsthalle gefiel das Motiv so gut, dass sie es erst einmal nicht entfernte, sondern sogar mit einem offiziellen Schild versah und mehrere Drucke des Künstlers orderte, die zu Gunsten des Straßenmagazins Hinz&Kunzt.

Rumo
Rumo ist ein Street Art Künstler aus Hamburg-Altona, seit 2015 auf den Straßen unterwegs. Er arbeitet viel mit Schablonen (Stencils), ab und zu mit Installationen und probiert sich zudem an Graffitis aus. Daneben engagiert er sich sozial und politisch (was ihm – so sagt er – immer wichtiger wird und nie unwichtig war).

Strassenmaid
Die Künstlerin Strassenmaid bereichert seit 2016 mit ihren herzerwärmenden Sinnsprüchen ihr urbanes Umfeld in Köln und Düsseldorf
Die Entstehung der Figur Strassenmaid ist aus dem Impuls heraus entstanden, dem emotionalen Pessimismus unserer Zeit etwas entgegenzusetzen. Dabei thematisiert Sie mit ihren fotorealistischen Stencils und Paste-ups essenzielle Werte wie Liebe, Glück und Freiheit, die stets positiv und aufmunternd daherkommen. Ihre Botschaft im O-Ton lautet: „Ohne Liebe, Werte und Freundschaft wären wir nichts – also beginnen wir wieder daran zu glauben und dafür zu leben. Man weiß, wie schwer es ist, im Alltag sein Lächeln und seine Leichtigkeit nicht zu verlieren. Meine Kunst soll eine kleine Erinnerung daran sein und ganz bewusst leicht und spielerisch daher kommen. Ich liebe mutige Menschen, Menschen die kämpfen, ihr Lächeln nicht zu verlieren und die Augen öffnen für Kleinigkeiten – wie Street Art. Sie machen unsere Kunst zu etwas Größerem!“

Die Künstlerin, die schon längst zu den Lieblingen der Szene gehört, arbeitet und lebt in Düsseldorf.

Timon
Kunst ist seit er denken kann seine Leidenschaft – der 21jährige Eimsbüttler erinnert sich daran, schon in der Grundschulzeit „jede freie Minute zum Zeichnen genutzt zu haben“. Es folgten Graffitis, verschlungene farbige Buchstabenkominationen auf Papier, bevor der junge Künstler mit seinen Freunden „mit Dosen an Wände gegangen“ ist – an zahlreichen Orten vor allem in Altona und Eimsbüttel. So kam er dazu, weitere typische Elemente der Street Art auszuprobieren, wie stencils oder sticker.
Warum Street Art? Dazu sagt Timon: „Street Art ist für mich so wichtig, weil ich den öffentlichen Raum so ein Stück weit mitgestalten kann. Ich kann mich selbst ausdrücken und zwinge dabei anderen ganz bewusst meine Kunst auf. Über den öffentlichen Raum verfügen wenige Menschen und er wird von Werbung dominiert; solange dies der Fall ist, ist Street Art auch eine Protestform.“

So findest Du zu uns

Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Das gausz ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen:
350 m fußläufig zur S-Bahn-Haltestelle Ottensen (S1/S11), 800 m zum Altonaer Bahnhof.

Folgeausstellung:
Vernissage, 25. April 2024, ab 18 Uhr.

Anna C. Becker

fragile 2.0

Vernissage
25.4.2024,
ab
18 Uhr

Die Ausstellung wird bis zur Finissage am 5. Mai 2024 – nach Vereinbarung – zu sehen sein.

Die Designerin Anna C. Becker erlitt vor über 10 Jahren einen schweren Schlaganfall, der zu ihrer halbseitigen Lähmung und dem Verlust der Sprach-Fähigkeit zu führte. Trotz dieser massiven Beeinträchtigung arbeitete sie sich mit ihren Werken konsequent wieder ins Leben zurück. Ihre Kreativität drückt sich in zahlreichen Zeichnungen, Collagen und Skulpturen aus, die einerseits Zeugnis ihrer Krankheit und schweren Beeinträchtigung sind, andererseits als ästhetische Positionen hohen künstlerischen Rang beweisen. Es ist diese Wiederaneignung verlustig gegangener Fähigkeiten unter massiv eingeschränkten gesundheitlichen Voraussetzungen, die Zeugnis eines ungebrochenen Lebenswillen
darstellt und gleichzeitig Beleg ist für einen inneren Dialog, der die Reflexion ihrer Krankheit und Überwindung ihres Sprechverlusts in eine andere, eine Bildsprache übersetzt, die dem Vergleich mit namhaften Künstlerinnen wie Frida Kahlo, Hannah Höch oder Louise Bourgeois standhält, gleichzeitig aber eben auch ein unglaublich ermutigendes Beispiel einer Überlebenskunst darstellt, die allen Mut machen kann, die sich in auswegloser Lebenssituation wähnen.

Einführung
Klaus Schneller

Musikalische Begleitung
Peter Voigt, Henning Inselmann und Regine Böge

Du möchtest ausstellen?

Marco Carini

Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Künstler:innen-Kommunikation